Schritt ins Rampenlicht

Halbzeit bei der Wahl der Salzburger Sportler des Jahres, und eins steht fest: Es bleibt spannend. Was die Abstimmung für die besten Sportlerinnen und Sportler, Trainerinnen und Trainer sowie die größten Talente des Landes so besonders macht? Jene, die sonst eher wenig Aufmerksamkeit bekommen, können sich auf Augenhöhe mit Superstars messen. 

Champions-League-Helden von Red Bull Salzburg oder Überflieger aus dem alpinen und Skisprung-Weltcup haben zwar traditionell immer gute Chancen auf die Löwen in Gold, Silber und Bronze. Doch im Rennen um den Leonidas können auch Außenseiter mit der richtigen Wahltaktik ins Scheinwerferlicht treten. Unter Beweis gestellt haben das im Vorjahr einige Gewinner. Sportschütze Gernot Rumpler stand als Dritter zusammen mit Stefan Kraft und Karim Adeyemi auf der Bühne. Schwimmcoach Plamen Ryaskov durfte den Leonidas in Bronze bei den Trainern in Empfang nehmen. Sein Schützling Luka Mladenovic – später Junioren-Weltmeister geworden – feierte mit dem goldenen Rookie-Löwen. Ein Blick in die Annalen der Sportlerwahl zeigt, dass die Schwimmer immer schon verstanden haben, ihre Lieblinge nach vorn zu bringen. 1989 kamen Reinhold Leitner und Juliane Schmich jeweils auf den zweiten Platz hinter Kickerliebling Heimo Pfeifenberger und Skiweltmeisterin Ulli Maier. Waren damals, in der Ära der gedruckten Stimmzettel, Schere und Kugelschreiber die wichtigsten Werkzeuge der Fans, braucht es heute Handy oder Laptop. So kann Schwimmverbandspräsident Clemens Weis auch im Trainingslager auf Lanzarote, wo sich das Salzburger Team derzeit vorbereitet, täglich auf leonidas.SN.at abstimmen. Er erklärt, warum Luka Mladenovic, Anastasia Tichy und Co. kräftig mitmischen: „Im gesamten Verband sind alle online mobilisiert worden. Auch die Eltern unserer Talente engagieren sich sehr aktiv.“ 

Auf eine breite Fanbasis kann auch Sarah Dreier setzen. Die Skibergsteigerin aus Neukirchen vertritt die Sportart, die 2026 auch olympisch sein wird, in diesem Winter mehr als würdig. Sie hat in der Disziplin Vertical schon mehrere Stockerlplätze im Weltcup zu Buche stehen und ist ein heißer Medaillentipp für die Weltmeisterschaft, die ab Ende Februar in den spanischen Pyrenäen über die Bühne geht. Ihre Familie und ihr Freund sorgen für das optimale Umfeld, und dazu kann die Pinzgauerin auf viele junge Fans setzen: In ihrem früheren Job als Mittelschullehrerin war Sarah Dreier, die sich nun ganz auf den Sport konzentriert, sehr beliebt. Eine effiziente Voting-Armada haben auch die Judoka aufgestellt, die schon zu Zeiten von Lupo Paischer stimmgewaltig bei der Sportlerwahl auftraten. Mit der beim European Youth Olympic Festival versilberten Lungauerin Elena Dengg als Zugpferd punkten auch die weiteren Vertreter ihrer Sportart. Denggs Pendant in der Leichtathletik heißt Sarah Baumgartner. Das 15-jährige Bewegungstalent aus Michaelbeuern lässt nicht nur die Stabhochsprungrekorde purzeln. Vor Kurzem brillierte sie bei ihrer Premiere als Skeletonpilotin auch im Eiskanal.

p1600824
Sarah Dreier
20220902-mladenovic mit ryaskov
Plamen Ryaskov und Luka Mladenovic