Leonidas-Nachnominierungen

Große Erfolge bringen weitere Kandidaten auf die Wahlliste.

Salzburg ist ein Land der Champions. Eine großformatige Seite der „Leonidas“-Sonderausgabe war eng bedruckt mit all den Kandidatinnen und Kandidaten für die Wahl von Salzburgs Sportlerin und Sportler, Trainer und Rookie des Jahres. Und doch waren noch nicht alle aufgelistet, die mit ihren Erfolgen diese Auszeichnung verdient hätten und von vielen Fans gewählt werden können. Sie sind als Nachnominierte nun ebenfalls auf der Leonidas-Wahlliste zu finden.

 Der unglaubliche Erfolgslauf der ÖSV-Skispringer mit Mehrfachsiegen in Serie bei der Vierschanzentournee hat einmal mehr Harald Diess ins Rampenlicht gerückt. Der Co-Trainer ist oft an der Seite seines Chefs Andreas Widhölzl am Turm zu sehen. Die Basis für die Höhenflüge von Jan Hörl, Stefan Kraft und Co. legte er aber schon lange davor am Stützpunkt im Olympiazentrum in Rif. 2021/22 hat Harald Diess bereits den Silbernen Leonidas bei den Trainern des Jahres erhalten. 

Unverhoffte Erfolge sind die schönsten. Einen solchen bescherte Fredrik Mühlbacher der österreichischen Biathlonszene nach einer bislang sehr schwierigen Saison. Die Sportstadt Saalfelden hat mit ihm den nächsten Vorzeigesportler für Loipe und Schießstand. Der für den HSV Saalfelden startende Hochfilzner lief bei der Europameisterschaft in Martell in Südtirol im Einzel zu Silber, im Sprint zu Bronze. „Beim Schießen einfach cool bleiben und am Ende so schnell wie möglich ins Ziel kommen“, so erklärte er sein ebenso einfaches wie wirkungsvolles Rezept. 

Trainer Harald Diess macht die Skispringer noch besser ©SN/GEPA pictures/Daniel Goetzhaber

Ludwig Malter ist im Rennrollstuhl unaufhaltsam

Einfach schnell unterwegs sein, das wäre auch für den Gollinger Rennrollstuhlsportler Ludwig Malter die Vorgabe. Dass es manchmal etwas komplizierter werden kann, erlebte er beim London-Marathon: Nach einem heftigen Crash gegen die Absperrungen kämpfte er sich die restlichen 20 Kilometer mit einem defekten Rollstuhl ins Ziel. Wenige Monate später schwebte er dann in Berlin geradezu: Zehntausende Fans, das Brandenburger Tor als Kulisse, Malter in 1:33:55 Stunden im Marathonziel. „Die 1:30 knacke ich noch“, verspricht der 24-Jährige, der auf kürzeren Strecken zahlreiche österreichische Rekorde hält und die Paralympics in Paris nur aufgrund der limitierten Startplätze je Nation verpasste.

Rückschläge wegzustecken, das hat auch Schwimmtalent Nikolay Parvov gelernt. Eine Schulterverletzung bremste den 17-jährigen Rückenspezialisten. Dennoch erreichte er bei der Junioren-Europameisterschaft in Vilnius (Litauen) das Semifinale über 50 Meter Rücken. Musterschüler im SSM ist der in Bulgarien geborene Niki außerdem. Gerald Mild ist seit vielen Jahren aus der Tennisszene nicht mehr wegzudenken. Der frühere Tennisprofi (ATP-Einzel Nr. 275) und österreichische Davis-Cup-Spieler hat als Coach Weltklassespielerinnen wie Anke Huber betreut. Aktuell hat der 62-Jährige die Salzburger Staatsmeisterin Arabella Koller unter seine Fittiche genommen. Seit Jahren arbeitet der gebürtige Pongauer als Direktor und Cheftrainer in der European-Tennis-Base und hat dort viele Talente entdeckt und sie an die Spitze geführt.

Ludwig Malter im Rennrollstuhl ©SN/GÖ

Gerhard Ohlinger

SN Redakteur Sport

Titelfoto ©SN/Manzoni/BU