Marcel Hirscher gegen Stefan Kraft.
Bei der Leonidas-Sportgala der „Salzburger Nachrichten“ stand in den vergangenen zehn Jahren niemand öfter auf der Bühne als diese zwei Wintersportler: Marcel Hirscher und Stefan Kraft.
Marcel Hirscher hat die Salzburger Sportlerwahl sieben Mal gewonnen und wurde nach seinem Karriereende darüber hinaus mit dem Goldenen Leonidas für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Nun ist der Skistar zurück auf der Piste – und fordert nach fünfjähriger Absenz damit auch wieder seinen früheren Sportgala-Rivalen Stefan Kraft heraus. Der Skisprung-Rekordmann ist (ohne Hirscher) zum Seriensieger bei der Leonidas-Gala gereift. Sechs Mal wurde Kraft zum Sportler des Jahres gewählt, zuletzt fünf Mal in Folge. Auch ein direktes Duell zwischen den beiden Salzburger Topstars hat es auf der Leonidas-Bühne schon gegeben: 2015 siegte Hirscher vor Kraft, 2017 drehte Kraft den Spieß um und gewann vor Hirscher. Beide waren damals Doppelweltmeister und beide gewannen den Gesamtweltcup, nur Kraft hatte als Bonus sozusagen den heute noch gültigen Skiflug-Weltrekord von 253,5 Metern auf der Habenseite. Man darf gespannt sein, ob es bei der Leonidas-Gala 2025 zu einer Neuauflage des Gigantenduells kommt.
Hirscher geht unter völlig neuen Rahmenbedingungen, mit seiner eigenen Skimarke Van Deer, unter niederländischer Flagge und wohl auch nur bei ausgewählten Rennen an den Start. Sollte ihm bei der Heim-WM 2025 in Saalbach aber tatsächlich eine Medaille für die Niederlande gelingen, dann wäre ein Leonidas die einzig logische Folge. Oder genügt dazu allein schon der Umstand, dass sich Hirscher noch einmal auf die Rennpiste wagt und damit eines der spektakulärsten Comebacks in der österreichischen Sportgeschichte gibt?
Für seinen Leonidas-Kontrahenten Kraft ist es auf jeden Fall Grund genug, „sofort den Fernseher einzuschalten, sobald der Marcel am Start steht“, wie er im SN-Gespräch verriet. „Ich finde diese ganze Geschichte einfach sehr, sehr cool.“ Und was traut Kraft dem Skistar nach seinem sensationellen 23. Platz beim Weltcupauftakt in Sölden sportlich zu? „Ich denke, da muss man vorsichtig sein. Je höher das Risiko, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit für Fehler. Die Frage für mich ist, wie er nach so langer Zeit ohne Rennen damit umgeht“, betonte Kraft, der Hirscher aber „absolut zutraut, dass er im Laufe des Winters auch aufs Stockerl fährt“.
Vom Sensations-Comeback Hirschers beeindruckt, ließ sich Kraft sogar zu einer gewagten Aussage hinreißen. Er sprach – freilich mit einem Augenzwinkern – über sein mögliches Comeback, noch ehe er seine Karriere überhaupt beendet hat: „Im Skispringen ist das sicherlich auch möglich.“ Warum er sich mit dem Gedanken überhaupt beschäftigt? 2030 finden die Olympischen Winterspiele in den französischen Alpen statt, die Skisprung-Bewerbe in Courchevel, einer ausgewiesenen Stefan-Kraft-Schanze. „Es ist kein Geheimnis, dass ich diese Schanze sehr gern mag. Ich habe den Trainern bereits gesagt: Bis dahin wäre ich 36 Jahre alt. Ein, zwei Jahre Pause vom Spitzensport davor wären schon gut“, sinnierte Kraft. Ob es jemals so weit kommt? Gegenfrage: Wer hätte jemals mit einem Comeback von Marcel Hirscher gerechnet?
Ein krönender Abschluss für den Publikumsliebling
Katharina Schiessendoppler (r.), die erste
Gewinnerin des neu initiierten Leonidas
für den Publikumsliebling, hatte Anfang Oktober die Möglichkeit, mit Leonidas-Partner und dem Sponsor der Kategorie, den Österreichischen Lotterien, die Lotterien-Sporthilfe-Gala 2024 zu besuchen. Ein glanzvoller Abend voller Sportmomente.
Im Bild mit Jil Schörghofer (l.) und Erwin van Lambaart, Generaldirektor Österreichische Lotterien. GEPA/matthias trinkl/Sporthilfe
Michael Unverdorben
SN Redakteur Sport
Titelfoto ©SN/Stickler